Union RF-BY in Sicht?

  • Mosyr

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  • Dass sich hier aktuell etwas tut, kann ich nicht erkennen. Das Vorhaben an sich ist ja schon älter und auch das Strategiepapier ist von 2021. Russland würde sich Belarus gerne einverleiben, aber offensichtlich wollen Lukaschenko und die Belorussischen Oligarchen das nicht. Sonst hätte man den Anschluss ja längst vollziehen können.

    Persönlich bestätigt das Papier meine Ansicht, dass Russland bereits 2020 Krieg gegen und in Belarus begonnen hätte, wenn damals dort eine westlich orientierte, demokratische Regierung bei den Wahlen ins Amt gekommen wäre. Das hätte man in Moskau nicht hingenommen, nach den baltischen Staaten und der Ukraine auch noch Belarus "an den Westen" zu verlieren. So gesehen hat Lukaschenko Belarus das Schicksal der Ukraine erspart.

    Dabei will sich Russland Belarus und die Ukraine aber nicht einverleiben, weil es die Menschen dort so sehr liebt und davon überzeugt ist, den Menschen dort mit einem Anschluss etwas Gutes zu tun. Russland lebt immer noch in dem alten Denken, dass der Westen Russland eines Tages angreifen und vernichten will. Deshalb sieht Russland Belarus und die Ukraine als "Pufferstaaten". Man will im Fall eine Falles den Feind auf Belorussischem und Ukrainischem Territorium abwehren. Dort kann man ungehindert und ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung operieren. Denn schließlich leben dort ja keine "echten" Russen...

    Was das Ganze und ein möglicher Anschluss von BY an RF langfristig bedeutet, darüber kann man sicher nur spekulieren. Bestenfalls ändert sich im täglichen Leben und in den Reisebedingungen gar nicht so viel. Und schlimmstenfalls wird ein neuer Eiserner Vorhang hochgezogen, der das Reisen und den zivilgesellschaftlichen Austausch fast unmöglich macht.

  • Belarus ist Belarus und wird dieses auch sicherlich zukünftig bleiben, genauso wie Russland eben Russland bleiben wird. Sicher mag es Gedankenspiele geben, dass Russland sich Belarus "wieder" einverleiben will, doch sehe ich persönlich darin weder einen Fortschritt, noch den Willen seitens Belarus dazu, dass eines gleichen geschehen wird. Allgemein würde es aber ohnehin keinen Unterschied machen, ob Belarus weiterhin Unabhängig bleibt oder unter russischen oder gar europäischen (westlichen) Fittichen gelangt. Belarus ist und bleibt so oder so die wie von andi_s genannte "Pufferzone". Denn würde es zu kriegerischen Handlungen zwischen Ost- und Westlichen Ländern kommen, wäre der Schau- bzw. Spielplatz zwischen Ost und West dennoch das Belarussische Territorium und damit würde Belarus, wie auch schon zuvor geschehen, mal wieder in Mitleidenschaft gezogen werden und die Geschichte würde sich wiederholen. Alles im allen sehr schade, da Belarus ein friedliches Land ist und entsprechend dessen wollen wir mal hoffen, dass zum einen Belarus auch weiterhin ein unabhängiges Belarus bleibt und besonders sich früheres noch einmal wiederholt.

    So gesehen hat Lukaschenko Belarus das Schicksal der Ukraine erspart.

    Das ist auch genau das, was er auch immer wieder wiederholte und ich persönlich auch nur "entgegen gesetzt der westlichen Medien" bestätigen kann, dass Seitens Belarus keine Kriegerischen Handlungen gegen die Ukraine durchgeführt worden sind. Wie bereits o.g. ist Belarus ein friedliches Land und in diesem Punkt weiß auch Lukaschenko zu wissen, dass dies so bleibt. Natürlich würde man sich selbst hier auch keine kriegerischen Handlungen gefallen lassen (insofern dieses geschehen sollte). Aber seien wir mal ehrlich und um es einmal mit einen anderen Beispiel zu nennen: Wenn du / ihr genauso über einen Panzer verfügt wie der mögliche Gegner und dieser euch eines gleichen vor der Haustür parkt, dann würdest du / würdet ihr sicherlich eines gleichen tun. Der Anfang einer Provokation und ggfls. eines Konflikts, wenn nicht sogar eines Krieges. Ob dies nun aber die richtige Lösung ist oder nicht, lassen wir einmal dahin gestellt :/


    Gruss,
    Andreas

  • Die Zusammenarbeit beruht da aber auch auf zwei unterschiedliche Punkte. Das Wirtschaftliche und zum anderen auch das Politische bzw. Strategische. Bezüglich ersteren, dem Wirtschaftlichen, kann man nur sagen, dass selbst wenn China nicht der EAWU angehört, es in Belarus jedoch schon seit 2014 den Great Stone Industriepark (nahe des Internationalen Flughafen Minsk) gibt, in welchen u.a. bereits schon viele chinesische Unternehmen wie u.a. Huawai, ZTE, Kronospan, uvm. ansässig sind. Diesbezgl. könnte man von einer, wenn auch nicht binnen der EAWU, von einer Wirtschaftlichen Stärkung sprechen, welche u.a. aber nicht nur für Belarus selbst große Vorteile hat, sondern auch bzgl. der Vergünstigung(en) auf der chinesischen Seite. Seit dem der Great Stone Industriepark entstand bemerkt man hier auch sehr viel Zuwachs an chinesischen Produkten diverser Kategorien. Beispiel Wildberries wo zuvor nur Mode verkauft wurde, verkauft mittlerweile alles mögliche von Socken bis hin zum TV und gleicht damit ein belarussischen AliExpress. Genauso sieht es mit dem russ. Ozon aus, welcher derweil auch schon zu genüge in Belarus vertreten ist. Nun könnte man meinen, dass Belarus von chinesischen Billig-Produkten überrannt wird. Zum einen mag dieses sicherlich korrekt sein, aber nicht alles aus Fern-Ost ist mit seinen Billigprodukten auch gleich schlecht. Nebenbei: Persönlich haben wir mit solchen Produkten bisher nie Probleme gehabt. Politisch gesehen bietet es Belarus aber auch den Vorteil, dass sie damit ein dritten ins Spiel rufen, welcher (wie auch im Bericht nachzulesen war / ist) Belarus den Rücken in Punkto Sanktionen stärkt. Denn insofern Belarus weiterhin mit Sanktionen belastet wird, könnte China z.B. mit eingreifen und die Ausfuhr von bestimmten Warengruppen ablehnen. Dies wiederum würde dann bedeuten, dass manch europäische Staaten auf viele Güter verzichten muss, welche jedoch unverzichtbar sind (z.B. Chip-Herstellung, EDV- sowie TV-Technik, etc.). Auch wenn europäische Ländern dann auf z.B. amerikanische Unternehmen zurück greifen könnten, würde dies dennoch eine Lücke ins Budge reißen würde. Letztlich wäe bzw. ist dies natürlich auch Strategisch zuzuordnen, da was der eine aus Fern-Ost nicht mehr bekommen würde, der andere um so mehr bekommen würde bzw. dann noch kann. All dies ist und sei aber nur als Vermutung anzusehen und nicht Offiziell! Logisch klingt es aber dennoch alle mal.


    Gruss,
    Andreas