Belarus feiert den Tag des Sieges

  • Erstaunlich wie exakt man den zweiten Absatz auf die heutige Zeit übertragen kann...

    Bombardierung von Eisenbahnknotenpunkten, Flugplätzen und Städten. Vernichtung von Städten und Dörfern und Siedlungen. Massenvernichtung von Zivilisten. Das heutige Khatyn heißt Butscha.


    Ich bin froh und ein wenig stolz, dass Belarus sich daran nicht aktiv beteiligt. Ich denke, ein wesentlicher Grund dafür ist die Ablehnung eines Krieges gegen die Brüder und Schwestern in der Ukraine in der belarussischen Bevölkerung.


    Die heutige Rede von Putin in Moskau halte ich für eine Verunglimpfung der Geschichte und für einen Schlag ins Gesicht eines jeden Sowjetischen Soldaten, der tapfer und ehrenhaft gegen die Deutsche Armee im Großen Vaterländischen Krieg gekämpft hat. Die Gleichsetzung der Invasion von Russland heute in die Ukraine mit dem Krieg der Sowjetunion gegen Deutschland ist ein absurde Täter-Opfer Umkehr. Wenn überhaupt kann man die russische Invasion heute mit der Invasion Deutschlands in Polen 1939 vergleichen. Und ich denke, es ist nicht vermessen zu behaupten, dass der 2. Weltkrieg vermutlich auf der Stufe eines "Kleinen Vaterländischen Krieges" stehen geblieben wäre, hätte sich die Welt damals Hitler ebenso entschlossen entgegen gestellt, wie sie sich heute Putin gegenüberstellt.

  • Hallo, ohne natürlich die großen Opfer der ehemaligen Sowjetvölker im GVK schmälern zu wollen, Khatyn (das Dorf) wurde von einem Ukrainischen SS Kommando vernichtet. Ich selbst war schon dort (Mitte der 90.), eine grausige Stille mit leichtem Klockenlauten. Eine furchtbare Geschichte, eine menschenverabscheuende Tat!

    Mit uns zugleich war eine belarussische Schulklasse zugegen, die Lehrerin erklärte den jugendlichen die Zusammenhänge in der Gedenkstätte und sehr zu unserer Überraschung fielen die Worte (Zitiertaus dem Kopf nach der Erinnerung) die Geschichte muss ein wenig korrigiert werden, ausgehend davon das ein deutscher SS Verband das Dorf ausgelöscht hat, weis man heute, das es ein ukrainischer SS Verband getan hat. Dieser SS Verband stand wohl unter dem Befehl eines deutschen Offizieres aber die handelden Soldaten die die Leute in die Kirche trieben und anbrannten waren ausschließlich ukrainische SS Männer.


    Eine damals ziemliche Wende in der Öffnung der Politik! Es war auch die Hochzeit der Humanitären Hilfen wegen des Gaus von Tschernobyl und hier war Deutschland auch ganz vorn mit daran beteiligt.

    Es gab damals einige Ansätze der Annäherung, davon ist leider nicht viel, wenn überhaupt etwas geblieben.


    Die Wahrheit bei Kriegsereignissen braucht immer seine Zeit. Eines Tages kommt auch die Wahrheit über Butscha heraus!


    Ich war schon entsetzt und sehr beunruhigt als herauskam, das der Angriff der RF auf die Ukraine auch von belarussischen Gebiet aus vorgetragen wurde. Ich kenne das Aufmarschgebiet recht gut, habe ich dort Leute die zu meinem Freundeskreis seit Jahrzehnten gehören und auch Leute die eigentlich inzwischen zur Familie gehören. Insoweit bin ich auch sehr froh das sich Belarus nicht aktiv am Krieg,und das ist er, beteiligt!


    Ich hoffe fest, das das auch so bleibt, das Putin sich besinnt und unsere Politiker sich zurückhalten und das ganze nicht noch befeuern. Ob Belarus nun die Nähe zum ukrainischen "Brudervolk" oder andere Beweggründe abhalten am Krieg sich zu beteiligen, na ja, Hauptsache sie tun es nicht. Alle die ich dort kenne wollen in Frieden leben und ein Einkauf sowie Besuch in der UK gehörte dort ebenfalls zum friedlichen Leben!

  • Da mein Russisch nicht gut genug ist, um die Rede hier zu verstehen, habe ich mal gegoogelt, ob ich eine deutsche Übersetzung oder einen deutschen Bericht finde. Dabei bin hier drauf gestoßen:

    Link


    „Heute ehren wir die Heldentaten unserer Väter und Großväter. Ihr Weg zum Sieg war lang und mit vielen Opfern verbunden. Diese Lehre ist einfach und gerecht – jedes Volk, das sein Heimatland, seinen Boden und die Zukunft seiner Kinder verteidigt, ist unbesiegbar…Mit unseren Brudervölkern, mit denen unsere Väter und Großväter der Katastrophe des 20. Jahrhunderts ein Ende machten, sind wir für ewig blutsverwandt.”


    Bemerkenswert....

    Allerdings ist der Bericht 2 Jahre alt... 🤷🏻‍♂️

  • andi_s
    Die Rede zum Tag des Sieges ist nicht jedes Jahr die gleiche. Zwar ähnelt sich das Inhaltliche, aber vom Text her gesehen nicht immer gleich.

    Die Übersetzung der aktuellen Rede zum Tag des Sieges wurde nun im Artikel: "Belarus feiert den Tag des Sieges" mit eingebunden ;)


    Gruss,
    Andreas

  • Das ist mir schon klar, dass die Rede jedes Jahr anders ist...

    Hätte Lukaschenko dieses Jahr das gesagt, was er vor 2 Jahren gesagt hat, hätte Putin wahrscheinlich Schnappatmung bekommen...


    Danke für die Übersetzung der diesjährigen Rede!

  • Hätte Lukaschenko dieses Jahr das gesagt, was er vor 2 Jahren gesagt hat, hätte Putin wahrscheinlich Schnappatmung bekommen...

    Das glaube ich hingegen weniger, denn ....

    Selbst wenn es so wäre, würde in diesem Falle A und B das eine besprechen/abmachen und C und Co. etwas anderes erfahren. Eines gleichen ist auch in einer jener anderen Politik bekannt. Das (vor den Wahlen) "Ich würde oder mache dies und das" ist auch in bzw. aus deutscher Politik bekannt und dann ...? Beispiele dafür gibt es genug und könnte ich sogar selbst belegen, aber bringen tut es dem Bürger selbst genauso wenig, wie zu versuchen dagegen anzugehen. Entsprechend dessen habe ich daraus gelernt und halte ich mich entsprechend bereits seit zig Jahren aus dem Thema raus, denn: Ändern kannst weder Du, noch ich, noch wir alle gemeinsam die Politik - aber hingegen dessen kann etwas einen von uns widerstehen und entsprechend dessen belasse ich es einfach dabei (ob es nun gefällt oder nicht) und lebe einfach in "Ruhe und Frieden" weiter als mich aufzuregen, darüber zu diskutieren, etc. welches letztes eh keinen Sinn ergeben würde oder wird. Was ich aber sagen kann ist, dass es Probleme in jenen Staat (egal welchen) auf der Welt gibt. Fakt ist aber, dass niemand diese Probleme lösen bzw. ändern kann (wie bereits o.g.)! Dies betrifft auch den Fall der Ukraine. Zwar geht mir dies auch schwer den Magen runter, da ich viele dort bereits kenne (nicht nur u.a. der Ex-Frau hier in Belarus, sondern derweil auch viele in Kontakt stehenden Freunden), den Bekanntschaften im Bezug meines eigenen Interesses der Tschernobyl Katastrophe, durch dessen ich bereits das eher "unschöne" Vergnügen hatte mich mit Menschen samt Erlaubnis im "roten Wald (genannt)" zu unterhalten, sowie aber auch den vielen "hören und sagen" aber auch sehen (seitens meiner Ex-Frau) von Menschen mit eher ungewöhnlich menschlich organischen Veränderungen (u.a. eine angewachsene dritte Lunge die nachweislich ist). Entsprechend dem ist ein vieles derweil bewusst (und nicht nur oder zu diesem Thema) und kann das Leben derer mehr als gut verstehen. Zwar nicht nur deswegen, aber dennoch war es ein Grund vor wenigen Jahren in Mosyr (Gomelskaja Woblast) gelebt habe um von dort aus den ein oder anderen Trip auch in den so genannten "roten Wald" zu unternehmen (Genehmigung erforderlich!), um mich mit den Menschen vor Ort zu unterhalten. Was mich anbelangt ein sehr schauriges Gefühl gewesen und ist es auch immer noch. Doch all das ist eine andere Geschichte und gehört nicht in diesen Thema und wollte es nur angedeutet haben ...

    Danke für die Übersetzung der diesjährigen Rede!

    Der Dank geht eher weniger an mir, sondern eher an die Nachrichtenagentur BelTa, denn ich habe derweil aufgrund Gartenarbeiten eher weniger die Zeit dazu Texte wie diese ins deutsche zu übersetzen. Entsprechend dessen auch der oder die Quellhinweis(e). Bezüglich den derweil geringfügigen Zeit-Vorkommen möchte ich mich an dieser Stelle auch bei allen entschuldigen!


    Gruss,
    Andreas