Belarus: Ab 1. Januar Lebensmittelembargo gegen Europa

  • Dann wird es ab Januar anstatt der Milka, eben Alenka Schokolade und statt Krabben aus der Nordsee chinesisches Sushi geben. Die Belarussen waren schon immer genügsam und selbst dann, um es mit etwas Humor zu sagen, wenn es kein Toilettenpapier mehr geben würde, so würde es ein Blatt Zeitungspapier ebenso noch tun. Persönlich halte ich diese Sanktionerei von beiden Seiten jedoch für Sinn und Verstandlos, denn letztlich wäre dies von beiden Seiten auch mittels wenigen Worten geklärt und für alles eine Lösung gefunden. Wenn man jedoch zwei zuvor friedliche Hähne in einer Voliere mit einer Henne steckt, dann kann nichts gutes dabei heraus kommen.


    Gruss,
    Andreas

  • Hallo,


    also mir persönlich schmecken die Produkte aus Belarus viel besser als das was uns in der EU jeden Tag sehen.



    Im Anhang einige Fotos.


    Ich hoffe @Andreas hat nichts dagegen:)


    Was mir in der EU fehlt....

    In Belarus wenn ich ein Produkt kaufe.. auf dem Etikett sehe ich das Herstellungsdatum und Ablaufdatum.

    Somit kann ich ganz genau sehen.. wie lange ein Produkt im Regal steht.


    Gruß

    Dariusz

  • Dariusz

    persönlich kann ich mich über die Belarussischen Produkte auch nicht beschweren.

    Doch selbst dann wenn es z.B. der gute alte "Jacobs"-Kaffee sein soll, so müsse darauf auch weiterhin nicht verzichtet werden, denn dieser wird u.a. auch in Belarus, Russland und der Ukraine hergestellt. Nachteil: Ein kleiner geschmacklicher Unterschied ist ggfls. in kauf zu nehmen. Vorteil: Günstig, welches den geschmacklichen Unterschied schon wieder gerade bügelt. Doch selbst dann wenn dieser nicht gut genug sein sollte, so tut es der "Jockey (russ. Жокей)" alle mal. Geht es hingegen um das Alltäglich im Gebrauch stehende Toilettenpapier, so soll mir das persönlich völlig egal sein ob da nun "Zewa - Made in Germany" drauf steht oder nicht. Dies jedoch nur als eines von vielen Beispielen.


    Edit:

    In Belarus wenn ich ein Produkt kaufe.. auf dem Etikett sehe ich das Herstellungsdatum und Ablaufdatum.

    Somit kann ich ganz genau sehen.. wie lange ein Produkt im Regal steht.

    Daran habe ich ehrlich gesagt gar nicht einmal gedacht. Aber ist natürlich in der Tat ein Vorteil!


    Bezüglich den Dateianhängen:

    Natürlich habe ich nichts dagegen wenn Du (oder auch andere) Dateianhänge hochladet oder diese in unserer Galerie, den Blog oder eben hier im Forum bereit stellt. Im Gegenteil ein Dank meinerseits für die Bilder ;)

    Gruss,
    Andreas

  • Das mit dem Hersteller und Enddatum, na, das lasse ich mal nicht so stehen. Hundertfach haben wir schon abgelaufene Dinge in Kaufhallen gesehen.

    Ob man das mit dem Ablaufdatum ganz so ernst nehmen muss, sei dahingestellt.

    Das einzige Produkt was ich hier aus Belarus kenne sind Pfifferlinge, die werden in der METRO angeboten.

    Von der ganzen Embargokacke halte ich sowieso nichts!


    Wie Putin aber einmal richtig einschätzte, durch diese Lebensmittelembargos hat Russsland wieder gelernt seine LM selbst herzustellen. Hatte da sogar

    noch ungewollt etwas gutes.

    Verstanden hatte ich es sowieso nicht, das ein solch großes Land mit den vielen geographischen Lagen und dami zahlreichen Voraussetzungen für den Anbau LM einführen musste.

  • Mosyr

    das Lebensmittel abgelaufen sind und dennoch verkauft werden, obliegt aber nicht nur an den Verbrauchermärkten in Belarus, sondern auch an denen in Deutschland und anderswo. Ohne nun großartig auf Deutschland sprechen zu kommen, doch ich denke, dass ein jeden hier die Nachrichten zu Gammelfleisch, überklebten Ablaufsdaten, etc. aus Deutschland bekannt sein werden. Das hier oder da mal ein Produkt abgelaufen ist, kommt in allen guten Läden und Staaten vor. Dies obliegt aber nicht immer daran, dass dies seitens der Geschäfte so gewollt bzw. gewünscht ist. Viel mehr jedoch an der Menschlichkeit der Menschen, welche nun einmal Fehler machen und mal ein abgelaufenes Produkt übersehen. Dies ist zwar sicherlich ärgerlich für den Kunden, doch ist und sollte dies eher die Ausnahme als die Regel sein, dass Kunden zu abgelaufenen Produkten gegriffen haben. Anders sieht es natürlich aus, wenn wie o.g. an den Etiketten geschummelt wird und diese einfach mit einen neuen Datum überklebt werden oder aber den Kunden Gammelfleisch untergejubelt wird.


    Bezüglich den Worten zu Putin, so kann in diesem Sinne ein gewisses Maß an Unabhängigkeit nicht schaden. Vorteilhaft für all diejenigen in Belarus, welche sich die notdürftigsten Lebensmittel zum größten Teil selbst anbauen. Alles andere wie Brot, Mehl, Milch und Co., welches zum Alltäglichen Leben notwendig ist, wird es auch weiterhin und selbst nach einen noch härteren Embargo in Belarus geben. Alles andere sind m.E. Luxusgüter auf welche entweder auch verzichtet werden kann oder aber, wenn diese Zwanghaft notwendig sind, statt dessen eben auf Alternativen zurückgegriffen würde.


    Gruss,
    Andreas

  • Lieber Andreas, im Gegensatz zu Dir kenne ich noch in BY die Zeiten (90.) als Lebensmittel rationiert waren und nur in bestimmten Mengen wenn sie überhaupt da waren, verkauft wurden.

    Das es das jetzt nicht mehr gibt und wahrscheinlicher Weise auch nicht wieder geben wird, ist schon einmal ein großer Fortschritt. Sicher wird dafür auch einiges im Land geleistet.

    Und von solchen Schweinereien wie von dir eingangs geschrieben, muss man ja nicht lernen!

  • Mosyr

    das ich die Zeiten in den 90ern hier in Belarus nicht mit erlebt habe, ist vollkommen richtig, denn das war noch vor meiner Zeit. Dies bedeutet jedoch nicht, dass mir eines gleichen nicht bekannt ist. Denn in der bisherigen Zeit habe ich viele Menschen aus verschiedenen Orten und mit verschiedenen Lebensbedingungen kennengelernt welche genau die von Dir genannte Zeit (und auch Zeiten davor) am eigenen Leibe miterlebten (durften). Zwar kann ich nicht sagen, dass ich diese wie o.g. selbst miterlebt habe, aber nach vielen Aussagen von diejenigen die diese Zeit miterlebt haben, sehr gut vorstellen. Etwas was u.a. auch an die DDR erinnert in welcher es nicht anders gewesen ist.


    Das es eine solche Zeit nicht wieder geben wird, wage ich zwar in der heutigen Zeit auch bezweifeln, aber dennoch würde ich niemals nie sagen! Denn niemand von uns kann in die Glaskugel schauen und uns allen erzählen was morgen oder aber in hundert Jahren geschehen wird. Zwar ist hier in diesem Thema von keinen Krieg die Rede, welcher u.a. auch keiner von uns will, doch angenommen es würde zu eines gleichen kommen, so könnte eine solche Situation auch schneller wieder hervorkommen als einen lieb ist.


    Was den von Dir genannten Schweinereien anbelangt, so gehe ich davon aus, dass Du dies auf das Beispiel mit den Toilettenpapier beziehst. Sicherlich mag dies ein Beispiel gewesen sein, welches unter der Gürtellinie verläuft. Jedoch sollte damit auch nur Beispielhaft klar gestellt werden, dass sich Belarussen auch mit eines gleichen abgefunden haben, während andere Völker bereits das samtweiche Zewa bevorzugten. Ein Beispiel welches sich viel mehr auf die Genügsamkeit der Belarussen bezog, als auf die von Dir genannte Schweinerei zum Gebrauch des alltäglichen Toilettenpapiers. Bevor nun aber Widersprüche aufkommen, so wird auch der ein oder andere deutsche Bürger sich an solchen Zeiten erinnern können. Sollte jemanden das Beispiel zu obszön sein, so gäbe es sicherlich auch genügend andere Beispiel. Doch wie es manchmal so kommt, schießt einen das eine manchmal schneller als das andere durch den Darm Kopf ;)


    Gruss,
    Andreas

  • Mosyr

    wie wir beide sicher wissen, reden wir hier von zwei verschiedenen Ländern, welche untereinander so auch nicht direkt verglichen werden können. Dennoch haben beide eines gemeinsam: Die Rationierung! Rationiert wurde jedoch auf die gleiche Art und Weise in beiden Ländern mit Lebensmittelkarten geregelt. Ob dieses nun gut oder schlecht war, sei hier an dieser Stelle einmal dahin gestellt, denn letztlich sah man derzeit in der Notlage des Landes damit (Notstandsgesetz) die einzige Möglichkeit das Land aus der Misere zu ziehen.

    Belarus

    Belarus, so wie wir es heute kennen, wurde erst nach dem Verfall der ehemaligen Sowjetunion im Jahre 1991 ausgerufen. Nur ein Jahr zuvor (1990) hat sich durch unkontrollierte Exporte von Produkten in andere Länder der Lebensmittelmarkt stark verschlechtert, worauf der Oberste Sowjet der BSSR das Gesetz "Über vorübergehende Maßnahmen zum Schutz des Verbrauchermarktes (russ. О временных мерах по защите потребительского рынка)" verabschiedete, da sich die Republik der Gefahr einer finanziellen Katastrophe und des Hungers der Bevölkerung ausgesetzt sah. Aufgrund dessen wurden zur Jahreswende 1991/92 die Lebensmittelkarten eingeführt, welche zusammen mit dem Gehalt (damals noch sowjetischen Rubel) am Arbeits-, Dienst- oder Studienort durch Vorlage des Passes ausgestellt wurden. Rentner erhielten die Coupons zusammen mit ihrer Rente und die Kinderkarten wurden über das Wohnamt ausgestellt. Die Norm lag damals in Minsk pro Person im Juli 1992 bei 0,5 kg Mehl sowie Getreide, 0,3 kg Nudeln, 2 kg Zucker und jeweils 1 Fl. Wein und Wodka. Ivan Shunko, der damalige stellvertretende Finanzminister sagte damals: "Damals haben wir fast nie das Wort "kaufen" verwendet, alle sagten "besorgen". Wir lebten mit leeren Regalen, totaler Knappheit und infolgedessen einer galoppierenden Inflation. Jeder hat verstanden, dass wir eine eigene Währungseinheit brauchten, aber es war ziemlich schwierig, sie über Nacht einzuführen. Damals wagten die Behörden nicht zu erklären, dass wir unser eigenes Geld haben würden, weshalb Karten erschienen, die mit sowjetischen und russischen Rubeln vergleichbar waren.". Belarus brach derzeit wie ein Kartenhaus zusammen, so das dass Land gewissermaßen "deindustrialisiert" wurde. In Folge dessen sank das Bruttoinlandsprodukt jährlich um 9% und die Löhne sogar um 11%.

    DDR

    In der DDR wurde erstmals im Jahre 1958 die Lebensmittelmarke abgeschafft und nur zwei Jahre später (Anfang der 60er) wieder eingeführt. Gänzlich abgeschafft wurde diese jedoch erst und nur Stillschweigend über den Jahreswechsel 1967/68. In den Jahren 1968 bis 2017 (!) gab es sogar noch eine so genannte Ernährungsbewirtschaftungsverordnung, welches seit Ende 1990 auch auf dem Gebiet der DDR galt. Abseits dessen gab es in der DDR auch eine Kartoffelkarte (bis 1966) und eine Kohlenkarte, welche bis zum Verfall der DDR erhalten blieb.



    Bezüglich der genannten "Schweinerei":

    Entschuldige bitte, aber dann haben wir in diesem Fall aneinander vorbei geredet. Jedoch erschienen mir Deine Worte aus dem Beitrag eher auf das Alltägliche Papier bezogen. Wie dem auch sei, so stimme ich Dir in diesem Fall natürlich gerne zu, dass aus solchen Dingen wie "Etikettenschummel" oder "Gammelfleisch" kein Land der Welt lernen sollte. Zwar wird es in allen Ländern der Welt (auch Belarus und Deutschland) hier und da mal ein von den Mitarbeitern übersehendes und damit abgelaufenes Produkt in den Regalen geben. Doch stellt dies, wie bereits genannt, eher das Menschliche dar, da Menschen nun einmal Fehler machen. Anders sieht es hingegen bei absichtlichen handeln wie u.a. dem "Etikettenschummel" oder "Gammelfleisch" aus. Doch solche Skandale habe ich hier aus Belarus noch nicht gehört und hoffe mit diesen Worten auch, dass ich eines gleichen hiermit nicht zu laut gesagt habe und den Löwen in der Höhle geweckt habe :/


    Dariusz

    Musst Du einen jetzt mit der Kommunarka-Schokolade den Mund so wässrig machen? :D


    Gruss,
    Andreas