Reisebericht Einreise aus Polen mit Auto Oktober 2021

  • Weiß jemand wie glaubwürdig diese Website mit Übersicht von Anzahl der Autos in den Wartebereichen an den Grenzübergängen sind?


    https://mon.declarant.by/zone


    Wohl vom belarussischen Zollservice und minütlich aktualisierbar, aber die Anzahl von 500+ Autos bei Berestowiza macht mich stutzig während bei Brest nur 60-70 stehen sollen.

    Danke für den Link, der ist super!

    Das hat mir an der Grenze mal jemand auf dem Handy gezeigt aber ich habe ihn später nicht mehr gefunden. Da kann man tatsächlich alle einzelnen Fahrzeuge mit Kennzeichen sehen, die gerade in der Warteschlange sind. Wenn man selber wartet, sieht man auch, wann man dran ist.

    Die 500+ in Berestovica sind offensichtlich LKW + PKW zusammengezählt. Da scheinen in Berestovica noch deutlich mehr zu warten, als in Brest. Das stimmt dann auch mit https://gpk.gov.by/en/situation-at-the-border/ überein...

  • Bin gespannt was du berichtest, wir fahren Dienstag den 6ten und haben auch vor über Kamenny Log rauszufahen.

    Also von Kamenny Log kann ich nur dringend abraten. Das ist hier auf Litauischer Seite eine Riesen Baustelle. Nur eine Fahrspur für PKW und Busse. Ich stehe hier jetzt seit einer Stunde hinter einem Bus, dessen Insassen alle schön nacheinander an einer Kontrollstelle abgefertigt werden.

    Insgesamt jetzt schon 10 Stunden trotz Reservierung.

    Das ist hier die Vollkatastrophe!

  • andi_s

    das sind mal keine guten Nachrichten=O

    Es scheint wie ein europäischer Volkssport zu werden, dass Einreisende nur schleppend mit Zeitvertreib wie beim Kaffee trinken abgefertigt werden. Besonder unverständlich, dass im Gegensatz dazu die Abfertigung bei der Einreise nach Belarus hingegen immer schneller von statten geht.

    Ich stehe hier jetzt seit einer Stunde hinter einem Bus, dessen Insassen alle schön nacheinander an einer Kontrollstelle abgefertigt werden.

    Bei meiner zweimaligen Einreise damals mussten natürlich auch alle Passagiere durch die Kontrollstelle, aber insoweit ich mich erinnern kann hatte das keine Stunde gedauert. Deinen Worten nach kann man aber entnehmen, dass die Abfertigung noch nicht durch ist und damit deine Angabe von einer Stunde (leider) noch nicht die letzte sein wird.


    Letztlich hoffe ich für dich, dass es nun zügiger voran geht und du nun endlich die Grenze überqueren kannst!


    Gruss,
    Andreas

  • Bin gespannt was du berichtest, wir fahren Dienstag den 6ten und haben auch vor über Kamenny Log rauszufahen.

    Also von Kamenny Log kann ich nur dringend abraten. Das ist hier auf Litauischer Seite eine Riesen Baustelle. Nur eine Fahrspur für PKW und Busse. Ich stehe hier jetzt seit einer Stunde hinter einem Bus, dessen Insassen alle schön nacheinander an einer Kontrollstelle abgefertigt werden.

    Insgesamt jetzt schon 10 Stunden trotz Reservierung.

    Das ist hier die Vollkatastrophe!

    Hey Andi, danke für deine Info, hoffe du bist jetzt schon durch und auf dem Weg nach Hause..... Ich habe jetzt mal einen Platz bei Brest gebucht, am 08.09., bin gespannt wie es da läuft. Zur Not bleibt noch Privalka, sollte sich die Reihe in Brest wieder vergrößern.

  • Hallo zusammen,


    ich bin inzwischen gut wieder zu Hause angekommen nach insgesamt ca. 30 Stunden.

    Jetzt nochmal ein etwas ausführlicher Bericht:

    Ich bin um 18 Uhr in Minsk los gefahren und hatte für 21 Uhr einen Platz in Kamenny Log gebucht. Fahrt war kein Problem, mit zweimaligem Tanken und Suchen nach dem Warteplatz war ich pünktlich um 20:30 auf dem Warteplatz. Der ist viel kleiner als in Berestovica, PKW und LKW haben jeweils eigene Warteplätze.

    Kurz nach meiner Ankunft fiel dann allerdings die Anzeige, über die die Kennzeichen aufgerufen komplett aus und blieb erst mal ca. 1h aus. Ich habe dann auf dem Parkplatz nach deutschen Kennzeichen gesucht und einen BMW aus Heidenheim und einen VW Bus aus Heidelberg gefunden. Der Heidenheimer war ca. 30 min vor mir gekommen, die Heidelberger standen schon seit morgens 9:30 auf dem Warteplatz!!!


    Der Heidenheimer meinte, es gäbe noch einen kleineren Grenzübergang in der Nähe (Losha) über den auch nur PKW und fahren. Da es dort aber keine elektronische Warteschlange gibt, war ich mir unsicher, ob es sich lohnt da hin zu fahren. Am Ende wäre es vielleicht besser gewesen, aber wer weiß...

    Die Heidelberger kamen aus Woronesch und hatten einen Platz für 15 Uhr gebucht, waren aber wie gesagt schon früher da. Sie kannten die Internetseite nicht, auf der man die Warteschlange mit allen Autos sehen kann. Ich habe sie Ihnen gezeigt und wir haben festgestellt, dass sie auf Platz 1 der Warteschlange standen. Das hat ihnen Hoffnung gemacht; es hat dann aber noch über eine Stunde gedauert, bis sie tatsächlich aufgerufen wurden. Ich war auf Platz 36 der Warteschlange, der Heidenheimer auf Platz 33. Ich habe dann gedacht, okay, das wird in dem Tempo bis morgens dauern, bis ich dran bin, da lege ich mich jetzt erst mal etwas schlafen. Ich habe aber den Heidenheimer gebeten, wenn er dran ist, mal nach mir zu schauen, ob ich wach bin, damit ich meinen Aufruf nicht verpasse.


    Gegen 1 Uhr hat er dann tatsächlich "schon" an meiner Scheibe geklopft und mich geweckt, weil er aufgerufen wurde. Ich war dann ca. 10 Minuten später dran.

    Danach hat es dann trotzdem noch ewig gedauert, was insofern auch blöd war, weil man ja nie wusste, wann man jetzt dran war. und nie richtig schlafen konnte. An die Grenze ran fahren, warten, erklären dass man schon auf dem Warteplatz war (ich mache immer ein Foto von der Anzeige, um nachweisen zu können, dass ich jetzt dran bin), weiterfahren bis zum Zoll, warten, Papiere abgeben, warten, Papiere zurück bekommen, weiter zur Passkontrolle, warten, Passkontrolle, warten, weiter zur Litauischen Grenze, warten (und da hatte ich dann wirklich Pech, da mich an der letzten Belarussischen Kontrollstelle ein Grenzer aufgefordert hat, einen Bus von der LKW Spur vor mir auf die PKW Spur ein-scheren zu lassen), hinter dem Bus zusehen, wie alle ca. 60 Insassen sich in einer langen Schlange am Kontrollpunkt zur Passkontrolle angestellt haben, was tatsächlich über 1h gedauert hat, eigene Passkontrolle, weiter zum Zoll, zusehen wie alles Gepäck aus dem Bus ausgeräumt wurde und jeder Passagier sich zu seinem Gepäck stellen musste und die Litauer jeden Koffer kurz geöffnet haben (hat trotzdem "nur" ca. 20 Minuten gedauert), dann eigene Zollkontrolle (meine Käsebrötchen haben sie nicht gefunden, angeblich darf man Milch und Fleischprodukte nicht einführen ;-) ) und endlich war ich gegen 7:00 in Litauen. Also alles in allem ca. 10,5h durch die Grenze.


    Fazit:

    Das Hauptproblem ist hier die Litauische Seite. Wie gesagt ist alles ein große Baustelle. Wenn das fertig ist, haben sie ca. 8 Fahrspuren, im Moment aber nur 2. Das Schlimme ist hier, dass Busse und PKW über dieselbe Spur mit einer einzigen Stelle zur Passkontrolle abgefertigt werden. Das dürfte tagsüber auch der Grund gewesen sein, warum die Heidelberger so lange dort standen. Ich vermute, dass tagsüber mehr Busse fahren als Abends und wenn jeder Bus die Schlange 1h aufhält, dann reichen 5-10 Busse um alles zum Erliegen zu bringen. Wenn die Litauer nur eine Person zur Passkontrolle der Busse abstellen würden und die PKW in der Zwischenzeit weiter fahren könnte, wäre hier viel gewonnen.

  • Gegen 1 Uhr hat er dann tatsächlich "schon" an meiner Scheibe geklopft

    Von 21 bis 1 Uhr könnte man ironisch "noch" sagen, dass du da "noch" glimpflich bei weg gekommen bist, denn da gibt es noch andere die (bei weitem) länger angestanden haben. Aber nichts desto trotz, gut das du dennoch "so schnell" durchgekommen bist ;)

    und da hatte ich dann wirklich Pech, da mich an der letzten Belarussischen Kontrollstelle ein Grenzer aufgefordert hat, einen Bus von der LKW Spur vor mir auf die PKW Spur ein-scheren zu lassen

    Und wenn du es nicht getan hättest dann würde es dir aufgezwungen werden ;)

    dann eigene Zollkontrolle (meine Käsebrötchen haben sie nicht gefunden, angeblich darf man Milch und Fleischprodukte nicht einführen ;-) )

    Korrekt. Aber das ist nicht nur an der belarussischen Grenze so, sondern Weltweit.

    Das Hauptproblem ist hier die Litauische Seite

    Und nicht nur da, sondern auch an der polnischen und sicher auch anderen Grenzen der Fall.


    Gruss,

    Andreas

  • Wen es interessiert:


    Wir sind gestern mit dem Pkw über Terespol-Brest nach Belarus eingereist.

    Um 20 Uhr deutscher Zeit am Grenzübergang angekommen, insgesamt 10 Stunden Wartezeit allein auf polnischer Seite.... Reine Schikane, was da abläuft.

    Gerade mal zwei (!) Grenzbeamte für 5 Pkw Schleusen und 1 Bus Kanal. Einzige Katastrophe, noch dazu arbeiten sie unregelmäßig und arbeiten die verschiedenen Kanäle frei Schnauze ab mit Pausen... zB von 3- 4 Uhr hat sich keine Schlange einen Hauch bewegt.

    Auf belarusischer Seite dagegen nach 2-3 Stunden fertig, genug Personal vorhanden.

  • Hallo Kobryn,


    danke für den Bericht.

    Frage: hast Du ein EU Kennzeichen? Ich meine mich zu erinnern, dass die Polen in Berestovica eine eigene Warteschlange für Autos mit EU Kennzeichen hatten und dass das relativ (1h) schnell ging.

    Bei meiner letzten Einreise am 20.08....

  • andi_s


    Kfz in Deutschland zugelassen.

    Alle Kanäle waren auf "all passports", früher waren da auch separate für EU.


    Auf belarussischer seite hat uns ein Mann gesagt, dass man möglicherweise mit EU Zulassung und EU Pass die Priority Linie nehmen kann... Wenn, dann hat aich das noch nicht rumgesprochen, da mit uns Kfz aus Deutschland, Polen und sogar Italiener in der Schlange gestanden sind...

    Andererseits waren relativ oft mal Pkw in die Priority Linie gefahren, was uns stutzig machte. Haben aber im Netz nicht rausgefunden, wer die nun benutzen darf und gefragt haben wir am Ende auch nicht, da wir nur froh waren es überstanden zu haben.

  • Hey, hier nun unser kleiner Reisebericht 😊


    Wie ich ja schon geschrieben hatte, hatten wir bei der Einreise am 31.07. über Berestovica 18 Stunden an der Grenze verbracht davon 11 auf der polnischen Seite.

    Bei der Rückreise konnte ich für Donnerstag 08.09. in Brest einen Platz in der Warteschlange buchen, zwischen 10 und 11 Uhr.


    Wir waren um 9.30 auf dem Warteparkplatz, durften um 10.15 schon zur Grenze fahren.

    Auf der weißrussischen Seite haben wir 1 Stunde gebraucht, halbe Stunde über die Brücke zur polnischen Seite und inklusive Auto röntgen bei den Polen dort nochmals ca. 3 Stunden.

    Komischerweise mussten alle Autos mit „D“ Kennzeichen zum Röntgen, alle anderen Eu und weißrussischen Autos wurden so durchgelassen. Das alleine hat 1 Stunde gedauert. Die Polen wollen uns wahrscheinlich das Reisen vermiesen…


    Aber im Gegensatz zur Einreise hatten wir mit 4.5 Stunden Grenzaufenthalt bei der Ausreise über Brest richtig Glück.


    Sind sonst immer über Berestovica gefahren, weil dort die Autobahn ja bis Bialystok

    geht und man so immer schneller war... über Brest muss man bis 50km vor Warschau auf der Landstraße fahren.


    Bei der Ausreise war die Spur für EU-Autos offen, bei der Einreise über Berestovica mussten wir auch den „all Passports“ Kanal nutzen, hatten damals extra gefragt.

    Wir sind gestern 09.09. um 9.30 Deutscher Zeit zu Hause angekommen,

    1765 km von Minsk.


    Haben also für die gesamte Fahrt von Minsk nach Süddeutschland inkl. Grenze und kleinen Pausen 28.5 Stunden gebraucht.

    Geht eigentlich, das schnellste was wir inkl.Grenze mal geschafft hatten, waren 24 Stunden Fahrt.


    Bin gespannt wie sich die Lage bis Dezember entwickelt, wenn wir das nächste mal fahren.


  • Damit hat es sich vermutlich in Zukunft, da ab dem 23.09. keine Warteschlangenplätze mehr reserviert werden können.

    Indirekt, denn so wie ich gestern frisch von meinen guten Freund erfahren habe, bleibt die Warteschlangenreservierung indirekt erhalten. Mit nur den ein oder anderen Nachteil:

    1. Die Warteschlangenreservierung wird Pflicht!
      Dies bedeutet, dass alle die über die Grenze (in diesem Fall war es Brest/Terespol) ausreisen wollen, zwar keine elektronische Warteschlangenreservierung (Kosten: 29 BYN) mehr anmelden können, jedoch die Kosten dafür dennoch erhalten bleiben! Werden diese kosten nicht bezahlt, so würden einen die Grenzbeamten mit einen freundlichen "Bitte wieder hinten anstellen" auf den letzten Platz der wartenden Schlange befördern.
    2. Die Grenzübergangsgebühren werden weiterhin verlangt!
      Die Grenzübergangsgebühren (Kosten: 29 BYN) bleiben trotz der o.g. Warteschlangenreservierung bestehen!

    Alles im allen fällt damit die Logik der vorherigen Warteschlangenreservierung quasi vollständig weg. Denn zuvor war diese dazu bestimmt, dass man durch die Zahlung einer Gebühr schneller die Grenze passieren kann. Dies ist in Zukunft jedoch nicht mehr möglich, da nun alle Ausreisenden die Kosten der Warteschlangenreservierung, jedoch ohne dessen Ursprünglichen Funktion, vornehmen müssen. Mehr oder weniger Rätselhaft ist hingegen warum mit dieser Einführung die Grenzübergangsgebühren nicht aufgehoben werden. Doch über das warum, wieso oder weshalb könnten wir Stundenlang spekulieren oder diskutieren. Fakt ist jedenfalls, dass die Gebühren für die ab 23.09. nicht mehr existierenden Warteschlangenreservierung erhalten bleiben und damit der Grenzübertritt auch teurer.


    Persönlich halte ich davon, genauso wie der ein oder andere hier sicherlich auch, sehr wenig. In den vergangen Jahren bemühte sich Belarus das Land mehr und mehr für Touristen zu erschließen. Durch die EU-Sanktionen in den vergangenen Jahr(en) wurden aber viele davon abgeschreckt das Land zu besuchen. Wer würde auch gerne mit Freude tiefer in die Tasche greifen um von Deutschland über der Türkei nach Belarus zu fliegen und das selbst dann, wenn er / sie Belarus Visa Frei besuchen könnte? Mit dieser neuen Regelung an der Grenze schießt man sich m.E. selbst ins Bein, denn nicht nur die z.T. Albträumerischen Wartezeiten, sondern nun auch die stets steigenden Gebühren würden einen möglichen Touristen mehr abschrecken als ihm / ihr es Schmackhaft zu machen das Land zu besuchen.


    Gruss,
    Andreas

  • Danke für die Info, Andreas! Das ist interessant.

    Mir ist aktuell allerdings nicht klar, wie diese Warteschlangengebühr bezahlt werden soll. Ich habe dazu keine Informationen gefunden. Wird die dann vor Ort in Bar erhoben, wenn man in den Wartebereich einfährt?

    Bin gespannt, was die Ersten erzählen, die nach dem 23.09. aus Belarus ausreisen.

    Die "Ausreisegebühr" wurde damals ja auch mit Corona begründet. Bin gespannt, wann die wieder abgeschafft wird, denn eigentlich existiert Corona ja in Belarus nicht mehr. Zumindest sind sonst meines Wissens keinerlei Corona bedingte Vorschriften oder Einschränkungen mehr aktiv.

    Aber wahrscheinlich ist das so, wie mit der Deutschen Sektsteuer, die zur Finanzierung der Kaiserlichen Marine eingeführt wurde. Eine Steuer / Gebühr einmal eingeführt, bleibt ewig bestehen...

  • andi_s

    vorab nichts zu danken und gern geschehen!

    Interessant mag es sicherlich sein, aber ob das im guten oder schlechten ist, lassen wir einmal dahin gestellt :/

    Wird die dann vor Ort in Bar erhoben, wenn man in den Wartebereich einfährt?

    Das konnte ich gestern von meinen guten Freund noch nicht heraus hören, da wir uns nur kurz gesehen haben. Allerdings sollte es kein Problem sein, dies bei ihm noch einmal genauer nachzufragen. Immerhin pendelt er schon seit angehenden 20 Jahren stets zwischen Deutschland und Belarus. Sobald ich dazu was neueres weiß, lasse ich es dir / euch natürlich wissen.

    Die "Ausreisegebühr" wurde damals ja auch mit Corona begründet. Bin gespannt, wann die wieder abgeschafft wird, denn eigentlich existiert Corona ja in Belarus nicht mehr.

    Da würde ich bald eher sagen, dass es Corona in Belarus noch gar nicht gab, denn die paar male an welchen es zu einer im Vergleich zur deutschen Landesweiten Maskenpflicht kam, kann man an einer Hand abzählen. Zumal die Maskenpflicht in Belarus auch in keinster Weise mit derer in Deutschland vergleicht werden konnte. Wie dem auch sei, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Ausreisegebühr in absehbarer Zeit nicht mehr erhoben wird.

    Zumindest sind sonst meines Wissens keinerlei Corona bedingte Vorschriften oder Einschränkungen mehr aktiv.

    Vor etwa zwei Wochen gab es mal kurzfristig eine Maskenpflicht in öffentlichen Einrichtungen, welche aber auch nur wenige Tage darauf (nicht einmal eine Woche) wieder eingestellt wurde. Ansonsten gibt es, wie du selbst schon genannt hast, in Belarus keinerlei Einschränkungen im Bezug zu Corona.

    Eine Steuer / Gebühr einmal eingeführt, bleibt ewig bestehen...

    Sagen wir es einmal mit anderen Worten: "Da wo der eine dem anderen das Geld entzieht, wird sich dieses auf anderen Wegen beschaffen". Ob das nun gut oder schlecht ist, ist eine andere Frage. Aus meiner Sicht eher im schlechteren Sinne, denn für alle Belarusfreunde und zudem auch die "möglichen" Touristen (welche es ohnehin schon schwer haben mit der Ein-/Ausreise), macht es dies nicht gerade einfacher. Eigentlich schade, denn die letzten Jahre hatte Belarus auch einiges für Touristen getan, doch damit schießt man sich m.E. ins eigene Bein.


    Gruss,
    Andreas

  • Kleiner Bericht zur Ausreise über Brest-Terespol am 02.10.22:


    Angekommen um 08:00 Uhr früh, eine solche Warteschlange noch nie gesehen (s. qualitativ hochwertige Zeichnung). Wir standen fast an der Brester Festung (X im Bild), ca. 200 Autos bis zur Wartezone. Weißrussen erzählten ,dass man allein in der Warteschlange bis zur ersten Schranke, die in die Wartezone mit der Anzeigetafel führt, 12 - 20 h wartet. Wurde ein wenig nervös, da mein Visum nur bis zum 03.10.22 lief. Schon nach kurzer Zeit kam aber ein Weißrusse angefahren, der wohl auf unser deutsches Kennzeichen aufmerksam wurde und uns einen Platz kurz vor der ersten Schranke anbot, 60 €. Aus solchen Situationen lässt sich gutes Geschäft machen.

    Haben das Angebot angenommen und nachdem der Kerl mit seinen Kumpels gecheckt hatte, dass keine Polizisten in der Nähe sind, sind wir nach vorne gefahren (O auf der Karte)


    An der ersten Schranke kann man die Warteschlangengebühr iHv 9,60 Rubel auch in Bar bezahlen, hatten es jedoch vorher im Internet gemacht, das beschleunigt das Verfahren. Beim 2. X in der Karte können übrigens Autos mit Kindern U3 oder mit Passagier mit Behindertenausweis direkt an die Grenze fahren, ohne in dem Wartebereich auf das Aufrufen des KFZ-Kennzeichens zu warten.


    Der Rest alles ein zähes Warten, im Endeffekt wiederca. 10 Stunden für Grenzübergang gebraucht.

    Die Grenzübertretungsgebühr beträgt übrigens schon 32 BYR, nicht mehr 29. Diese kann man allerdings beim Grenzpunkt Brest-Terespol NICHT vor Ort bezahlen, sondern dies muss vorab über einen Besuch bei Belarusbank oder über ERIP geschehen.

  • Kobryn

    vorab vielen dank für deinen ausführlichen Reisebericht! 8)

    Angekommen um 08:00 Uhr früh, eine solche Warteschlange noch nie gesehen (s. qualitativ hochwertige Zeichnung). Wir standen fast an der Brester Festung (X im Bild), ca. 200 Autos bis zur Wartezone. Weißrussen erzählten ,dass man allein in der Warteschlange bis zur ersten Schranke, die in die Wartezone mit der Anzeigetafel führt, 12 - 20 h wartet.

    Von 10-12 Stunden hatte ich bereits des öfteren gehört und wäre bereits schon zu viel des guten, aber 20h würde sogar den letzten Belarusfreund oder Tourist auf längere Zeit vergraulen.

    Wurde ein wenig nervös, da mein Visum nur bis zum 03.10.22 lief. Schon nach kurzer Zeit kam aber ein Weißrusse angefahren, der wohl auf unser deutsches Kennzeichen aufmerksam wurde und uns einen Platz kurz vor der ersten Schranke anbot, 60 €. Aus solchen Situationen lässt sich gutes Geschäft machen.

    Ein wirklicher Grund zum nervös werden, denn schließlich würde es weiteren Ärger bedeuten, wenn man nicht vor Ablauf des Visums an der Grenze erscheint. Das dort der ein oder andere ein lukratives Geschäft drin sieht und sich stets neu einreiht um seinen Platz an anderen zu verkaufen, überzeugt mal wieder von der (bela)russischen Improvisationstalenten. Einreihen, warten, anbieten und auf die schnelle mal 60 Euro verdienen. Selbst wenn er / sie dies nur 3 mal am Tag machen würde, wären dies schon 180 Euro (ca. 450 BYN) und damit schon die halbe Miete eines Lohns. Rechnet man dies auf ein Monat um (insofern es dauerhaft solche Warteschlangen gibt) wären dies unglaubliche 5400 Euro (ca. 13.500 BYN). So viel könnte er / sie nicht einmal in der Hauptstadt verdienen.

    An der ersten Schranke kann man die Warteschlangengebühr iHv 9,60 Rubel auch in Bar bezahlen, hatten es jedoch vorher im Internet gemacht, das beschleunigt das Verfahren

    Die Zahlung über das Internet wurde bereits eingestellt

    Die Grenzübertretungsgebühr beträgt übrigens schon 32 BYR, nicht mehr 29. Diese kann man allerdings beim Grenzpunkt Brest-Terespol NICHT vor Ort bezahlen, sondern dies muss vorab über einen Besuch bei Belarusbank oder über ERIP geschehen.

    Danke für den Hinweis! :thumbup:


    Bezüglich der Änderungen zur Grenz-Warteschlangen-Reservierung, wurde die Sektion auf der Startseite ("Aktuell") sowie der Menüpunkt "Grenz-Warteschlangen-Reservierung" vorerst deaktiviert. Hierfür wird es in naher Zukunft eine andere Informationsseite mit Informationen zum Grenzübertritt in unseren Reiseinformationen geben.


    Gruss,
    Andreas

  • Mir ist nicht ganz klar, wie das praktisch funktioniert mit dem Vorfahren für 60€. Akzeptieren das alle anderen Wartenden, wenn man einfach an denen vorbei fährt? Ich würde ausrasten, wenn sich da ständig neue Autos vor mir einsortieren.

  • andi_s


    Ich hatte auch deswegen Bedenken, zumal bei der Hinfahrt vor der ersten Schranke auf polnischer Seite ein Typ extra Platz vor sich gelassen hat und ein dicker Lexus sich dann kurz vorm Reinfahren in die Grenzzone vor ihn gestellt hat. Daraufhin hat der polnische Grenzer die Polizei gerufen, welche den Lexus dann gezwungen hat, sich ans Ende der Schlange zu stellen. Klar fand ich das da als brav Wartender in dieser Situation richtig und auch Schadenfreude ist mitgeschwungen..


    Der Belarusse, der uns dann nach vorne eskortiert hat (er ist zu uns ins Auto gestiegen), hat uns geraten zu sagen, dass wir tanken gewesen seien, falls jemand fragt... ich hatte auch Schiss wegen dem Ablauf vom Visum, weswegen wir uns drauf eingelassen haben.


    Was ich noch hinzufügen kann: Das waren mehrere Typen, also zwei mit Autos, die zwischen sich eine Lücke lassen, und einer sucht zahlungswillige Interessenten am Ende der Schlange.

  • Was ich noch hinzufügen kann: Das waren mehrere Typen, also zwei mit Autos, die zwischen sich eine Lücke lassen, und einer sucht zahlungswillige Interessenten am Ende der Schlange.

    Wie immer gesagt wird: "Dreistigkeit siegt" :huh:

    In diesem Fall jedoch nicht nur die Dreistigkeit, sondern auch eine Frechheit Plätze vor ehrlich wartenden Menschen ein oder mehr Plätze frei zu halten, um diese dann mittels Abzocke hoch ³ dann an Zahlungswilligen zu vergeben. Das ist schon so unglaublich, dass es schon ein Artikel auf Belarusinfo wert wäre. Wenn ich da stehen würde und sich einer auf diese Art vordrängelt, würde ich dies (gleichermaßen ob mit oder ohne Erfolg) den Grenzbeamten mitteilen. Innerlich hätte ich den Menschen aber dann schon gefressen!


    Gruss,
    Andreas