kurzer Reisebericht

  • Hallo!


    Da ich mich dieses Jahr doch getraut habe nach Belarus zu fahren, hier ein kurzer Reisebericht:

    Wir sind von Österreich aus mit dem Auto gefahren. Diesesmal haben wir uns entschlossen die Brester Grenze anzufahren, da nicht viele Autos zu erwarten waren.

    (davor sind wir seit einigen Jahren immer über Bobrowniki gefahren, da wir hier die besseren Erfahrungen bezüglich Dauer des Grenzübertrittes gemacht haben)


    Wir sind etwa um 6 Uhr morgens an der Grenze zu Brest angekommen und tatsächlich waren wir weit und breit das einzige Auto.

    (mit der Zeit sind nach uns dann noch ein paar dazu gekommen)


    Der ganze Grenzübertritt hat trotzdem knapp 2 1/2 Stunden gedauert, sowohl auf polnischer, als auch auf weißrussischer Seite wurde sehr langsam gearbeitet und

    wir mussten auch oft lange warten bis sich überhaupt ein Zöllner auf den Weg zu unserem Auto gemacht hat.
    (bei der Grenze in Bobrowniki war unser Rekord zur Hochsaison eine halbe Stunde)


    Bei der Grenze wurden neben den gewönlichen Dingen folgendes mitkontrolliert:
    PCR-Test (von Ausländern), Weißrussen benötigen keinen Test

    Zusätzlich musste sich jeder Erwachsene für die 7-Tägige Quarantäne "registrieren", dabei wird der Aufenhthaltsort wo man diese 7-Tage sein wird angegeben und auch eine Handy-Nummer muss angegeben werden.

    Das wird unterschrieben und belehrt das man sich unbedingt daran halten muss. Nur in Notfällen darf der angegebene Ort verlassen werden.

    (wir sind jetzt seit 5 Tagen hier, kontrolliert wurde bislang nicht)


    Wir haben auch noch einen Hund dabei gehabt, natürlich mit EU-Pass dazu. Allerdings hatten wir hir noch ein Problem, dass der Hund anscheinend immer vor der Einreise eine Tollwut Impfung bekommen muss, egal ob die eigentliche Impfung noch länger gültig wäre. Diese Impfung muss natürlich separat bestätigt werden. Eine Tollwutimpfung hatten wir, die ist aber knapp ein Jahr her und noch bis September gültig.

    Der Zöllner der das kontrolliert hat, hatte jedoch "Mitleid" mit uns und hat und trotzdem fahren lassen und uns nur einen langen Vortrag dazu gehalten.

    Da hatten wir Glück, dafür mussten wir alle Taschen aus dem Auto rausnehmen (musste ich bislang nie, habs nur bei anderen gesehen) und der Zöllner hat dann nur gesagt wieder einräumen ohne was anzusehen.


    Alles in allem hat zwar dafür das wir die einzigen waren (nach uns kamen dann nach und nach ncohmals ein paar Autos) doch recht lange gedauert, hat aber tadellos funktioniert.


    In Brest angekommen haben wir dann noch die Filiale von BelToll aufgesucht um unseren alten Obi abzugeben, da ich eine e-Vignette gekauft habe.

    Die e-Vignette ist doch um einiges günstiger und vor allem einfacher in der Handhabung. Die Dambe bei BelToll (wir waren wieder die einzigen) hat noch die e-Vignette zur Sicherheit geprüft und anstandsloss das restliche Guthaben und den Pfand für den alten Empfänger ausbezahlt.


    Noch eine Anmerkung zur Grenze bzw zu den Pässen von meinen Kindern:

    In Österreich haben wir bei der weißrussischen Botschaft einen neuen Pass gemacht. Soweit alles OK.

    Für meinen Sohn (12J) haben wir eine Verlängerung des Passes um 2 oder 3 Jahre gemacht, da man sowieso mit 14 oder 15 Jahren in Belarus ja wieder einen neuen Pass machen muss.

    Die Verlängerung wurde uns angeboten, weil das günstiger ist als ein neuer Pass.

    Soweit alles OK, jedoch haben wir bei der Einreise erfahren, dass diese Verlängerung nur für die Einreise gültig ist und nicht für die Ausreise.

    Somit müssen wir nun in Gomel erst recht wieder einen Pass machen, was wir eigentlich umgehen wollten.

    Das zur Info, falls mal jemand auch vor dieser Auswahl stehen sollte...


    Weiteres bin ich noch auf ein anderes Hinderniss gestoßen, falls das ebenfalls mal jemand haben sollte:

    Ich habe in den letzten Jahren immer den Internet-Service von ByFly WiFi genutzt. Das ist ein WLAN System das eigentlich recht gut ausgebaut ist.
    5 Tage kosten knapp über 5 Rubel.

    Der Kauf habe ich vor einigen Jahren über Karten die es in Kiosks usw. gab getätgit, auf den karten gibt es einen Zugangscode mit dem man den Service - Nutzen kann.

    In den letzten Jahren gabs dann die Möglichkeit direkt Online mit Kreditkarte zu zahlen. Hat immer geklappt.

    Dieses Jahr nicht mehr, wenn der 3D SecureCode eingegeben werden sollte, dann kommt ein Zertifikatsfehler der Internetseite. (an mir liegts nicht, das liegt definitiv an der Telecom)

    Ich habe auf den Fehler via E-Mail und vergeblich via Telefon hingewiesen. Telefonisch hat das Problem keiner verstanden, per E-Mail keine Antwort.

    Die Karten bei den Kiosks sind verschwunden, der Kauf nur noch Online möglich - wenns denn gehen würde...


    OK, haben uns bei A1 einen Tarif gekauft. Die SIM-Karte ins Handy gesteckt, funktioniert. Eigentlich sollte lt. A1 auch die Hotspot Funktion funktionieren, dafür würden täglich 50 Kopeken Gebühren anfallen.

    Wäre alles OK, die HotSpot Funktion geht aber nicht. A1 ist telefonisch nicht erreichbar....

    Da ich haber Internet am Notebook benötige und nicht nur am Telefon musste mein Schwager ausrücken und mir noch ein anderes Internet organisieren, das klappt nun...


    Soweit mal ein "kurzer" Reisebericht zu Corono-Zeiten. Hat eigentlich alles gut geklappt, es fehlt nur noch die Online-Registrierung.

    Hoffe das die Rückfahrt auch problemlos über die Bühne geht.


    Liebe Grüße aus Gomel

    Michael

  • Nur in Notfällen darf der angegebene Ort verlassen werden.

    (wir sind jetzt seit 5 Tagen hier, kontrolliert wurde bislang nicht)

    Die Quarantäne bedeutet nicht, dass der- oder diejenige(r) sich ständig am angegebenen Ort aufhalten muss. Ausnahmen dazu sind u.a.

    • Der Gang zum Laden oder anderen Geschäften
    • Amts- oder Behördengänge
    • Arzt oder Krankenhausbesuche
    • Andere wichtige Termine

    Zu beachten ist dabei lediglich, dass sich der oder diejenige(r) sich die Abwesenheit vom angegebenen Ort belegen (z.B. Kassenbon) bzw. in kurzer schriftlichen Form quittieren lassen sollte!

    Eigentlich sollte lt. A1 auch die Hotspot Funktion funktionieren, dafür würden täglich 50 Kopeken Gebühren anfallen.

    Wäre alles OK, die HotSpot Funktion geht aber nicht. A1 ist telefonisch nicht erreichbar....

    A1, oder ehemals auch Velcom genannt, ist zwar mit MTC eines der beiden größten Anbieter, jedoch kann ich in solchen Fällen nur MTC empfehlen. Kurz nach dem Erwerb ist die SIM-Karte sofort Einsatzbereit und funktioniert samt allen Funktionen (u.a. auch die Modem-Funktion mit welcher sich das Smartphone als Modem für das Notebook nutzen lässt. Die Kosten dafür belaufen sich auf 0,56 BYN pro Tag).


    Gruss,
    Andreas

  • Hallo SPDOG, bedeutet das jetzt das auch Ausländer, über die Grenze mit eigenem Auto rein fahren dürfen?

    Gruss

    Hallo Surreal!


    Ausländer dürfen nur dann mit dem PKW über die Grenze, wenn Du mit einem weißrussischen Bürger verheiratet bist. Für den Nachweis wird die Heiratsurkunde benötigt, wobei die bei mir nicht kontrolliert wurde.

    Wir wollten auch noch einen Freund mitnehmen und haben angefragt ob der mit darf, wenn ich das Auto als verheirateter fahre - das geht leider nicht. Gilt also nur wirklich nur für die einzelnen Personen und vermutlich derren Kinder ebenso.


    LG
    Michael

  • Surreal
    wie auch schon per PN geschrieben, nichts zu danken und wie immer gern geschehen ;)

    Ich freue mich diesen Blog entdeckt zu haben. Man bekommt schnell die nötigen Informationen.

    Blog ist indirekt korrekt, denn Belarusinfo versteht sich mehr als Informationsplatform mit angrenzender Community welche sich aus einen Forum und ein von Benutzern gefüllter Galerie, Blog, Rezepten, Markplatzeinträgen und vielen mehr versteht. Letztlich sind Deine Worte aber dennoch verständlich und es freut uns natürlich, dass wir Dir bei Deinen Fragen helfen können.


    Gruss und Dank,
    Andreas

  • Hallo Zusammen,


    ich möchte im September mit dem Auto nach Minsk fahren. Bin Deutscher, habe aber eine temporäre Aufenthaltsgenehmigung, damit sollte ich nach meinen Informationen auch über Land einreisen dürfen. Oder hat jemand andere Informationen.

    Meine Freundin möchte gerne, dass ich vom einige Lebensmittel mitbringe, die in Minsk nicht so einfach zu bekommen sind. Z.B. auch Kokosnussmilch und Mandelmilch. Jetzt habe ich mal nach den Zollbestimmungen geschaut und gelesen, dass die Einfuhr von Waren bis 25kg und/oder 500€ zollfrei ist. Dabei ist mir nicht ganz klar, ob beide Grenzen unterschritten werden müssen oder nur eine. Unter den 500€ bleibe ich auf jeden Fall, aber die 25kG sind schnell erreicht, wenn man vom ALDI Kartons mit Mandelmilch (je 10x1l) mitnehmen will. Kann da jemand was zu sagen, vielleicht SPDOG Erfahrungen von der letzten Einreise?


    Viele Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andi!


    Die Grenze bei der Einreise gibt es schon lange und beides muss unterschritten sein, natürlich pro Person gerechnet. Vom Wert her hat man mich/uns noch nie wirklich kontrolliert, das Gewicht (gerade bei der letzten Reise) schon. Wenn man drüber ist, zahlt man pro kg. (das wird teuer, wobei ich den Betrag jetzt nicht kenne)

    Früher musste ich nie alles aus dem Auto rausnehmen, obwohl es die Grenze auch schon gab - da jetzt nicht viel los ist, schauen die Zöllner glaube ich nochmals genauer - daher würde ich mich daran halten...

    (hatte das auch bei der Ausreise aus Belarus, auf der polnischen Seite - auch da war nichts los und ich musste alles rausnehmen und man hat mich extra in eine eigene Halle wo auch das Auto hochgehoben wurde)


    Gute Fahrt und Grüße

    Michael

  • Jetzt habe ich mal nach den Zollbestimmungen geschaut und gelesen, dass die Einfuhr von Waren bis 25kg und/oder 500€ zollfrei ist.

    Das ist korrekt. Bis 25 Kilogramm oder einen Warenwert von 500 $ (USD) kann jeder ein jenes Produkt oder Material Zollfrei einführen. Wichtig dabei ist nur, dass es sich beim Warenwert nicht um € (EUR) handelt, sondern um $ (USD)!

    Wenn man drüber ist, zahlt man pro kg. (das wird teuer, wobei ich den Betrag jetzt nicht kenne)

    So viel wie ich von einen guten Freund gehört habe, der u.a. auch als deutscher nach Belarus auswandern möchte/wird, handelt es sich beim überschreiten der Kilogrammgrenze um 7 € (EUR) pro Kilogramm welches überschritten wird. Überschreitet man als Beispiel die Grenze von 25 Kilogramm um 5 Kilogramm, so müssten für die 5 überschrittenden Kilogramm mal eben 35 € (EUR) hingelegt werden. Klingt nicht nur hart, sondern ist es meines Erachtens auch.


    Im übrigen:
    Habe ich vor kurzen ein Informationszettel der Belpost erhalten in welchen Angaben zum Inhalt und Warenwert gemacht werden musste. Da es sich jedoch um ein unbekanntes Geschenk von Surreal handelt, konnte ich persönlich keine genauen Angaben dazu machen. Fakt ist aber, dass auch dort der Warenwert nicht überschritten werden darf. Letztlich wurde meinerseits einfach die Angabe gemacht, dass der Inhalt unbekannt (Geschenk) und der Warenwert 5 € (EUR) beträgt. Ein Tag später ist das Päckchen nun raus und wird wohl morgen oder übermorgen ankommen. Mehr dazu dann in einen anderen Thema, sobald das Päckchen angekommen ist. Nochmals an dieser Stelle ein großes Danke an Surreal für die noch unbekannte Überraschung:thumbup:8)


    Gruss,
    Andreas

  • Vielen Dank an Belarus.Andreas und SPDOG für die schnelle Antwort. Dann ist das mit der Mandelmich vermutlich keine gute Idee. Kostet wenig aber wiegt viel. Sehr schade.

    Für Lebensmittel gibt es vermutlich keine Ausnahmen? Wenn ich selber an der Grenze noch eine 1,5l Flasche Wasser dabei habe zählt die am Ende auch noch mit?

    Ich gehe aber hoffentlioch richtig in der Annnahme, dass meine persönlichen Gegenstände (Kleidung, Laptop etc.), die ich bei der Ausreise wieder mitnehme, zu den 25kg nicht dazu zählen, oder?

    Dann könnte man ja mit dem Auto fast weniger mitnehmen als mit dem Flugzeug.


    Viele Grüße,

    Andreas

  • Wenn ich selber an der Grenze noch eine 1,5l Flasche Wasser dabei habe zählt die am Ende auch noch mit?

    Nein, angebrochenes zählt nicht dazu. Lediglich verpacktes, neues, etc., aber kein angeknabbertes Brot oder in Deinen Sinne die angebrochene Flasche Wasser.

    Ich gehe aber hoffentlioch richtig in der Annnahme, dass meine persönlichen Gegenstände (Kleidung, Laptop etc.), die ich bei der Ausreise wieder mitnehme, zu den 25kg nicht dazu zählen, oder?

    Wenn Du, wie bereits genannt, ein Schinkenbrot und eine Flasche Wasser dabei haben solltest, so zählt dieses nicht dazu. Die 25kg beziehen sich lediglich auf das Gepäck in dem Sinne, aber nicht auf das was Du mit Dir führst. Angenommen es handelt sich um eine Frauen-Handtasche, dann wäre der Schminkkoffer darin ohne Probleme einzuführen (es sei denn es ist Neuware). Hat Deine Frau nun noch 30 Kilogramm Lebensmittel (Beispiel: Kaffee) dabei, dann müssten die überschüssigen 5 Kilogramm verzollt werden. Sind es aber nur bis zu 25 Kilogramm, so können diese Zollfrei eingeführt werden.

    Dann könnte man ja mit dem Auto fast weniger mitnehmen als mit dem Flugzeug.

    Das macht kein Unterschied, denn gleichermaßen wie und womit Du einreist oder einreisen wirst, ist die Tatsache immer noch die gleiche, dass die max. Grenze bei 25 kg. liegt. Zwar kann ich nicht genau sagen wo die max. Grenze beim Flug liegt (bin außer aus dem Klassenzimmer noch nirgendswo heraus geflogen ^^ ) liegt, aber die Grenze ist eben Grenze und somit werden die 25 kg sowohl per PKW als auch per Flug angekennzelt werden.


    Gruss,
    Andreas