Belarus: Polnischer Soldat bittet Belarus um Asyl
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Foto: Pixabay (Symbolbild)
"Ich desertierte aus der Armee, sprang über den Stacheldraht, zerriss meine Hose, verletzte mich an der Hand, rannte über den neutralen Streifen und sah eine polnische Patrouille kommen. Ich zog meine Uniform aus und lief ohne Kleidung auf Umwegen in Richtung Belarus. Ich habe beschlossen, so die polnische Armee zu verlassen, weil es unmöglich ist darüber zu schweigen, was heute in Polen geschieht", wie Emil Czeczko sagte.
Wie der Soldat sagte, sei er mit der Politik in seinem Lande nicht einverstanden gewesen."Ich saß nur am Feuer, tat nichts und dachte darüber nach, was in den letzten Monaten in diesen Wäldern passiert war. Als wir an die Grenze kamen, wurde uns gesagt, wir würden in der Nähe der Grenzposten stehen. Auf einmal bekamen wir Besuche von der Spionageabwehr. Es kamen irgendwelche Männer, standen einfach nur da und pöbelten manchmal uns an. Sie wollten, dass wir uns daran gewöhnen, Aggression auszuhalten. Die Soldaten wurden grundlos kontrolliert und für dumm gehalten. Man hat uns irres Zeug gesagt. Man wusste, dass wir dem nichts entgegnen können. Eine typische Demonstration der Überlegenheit", so der Soldat.
"Sie haben alles dafür getan, um die Flucht von Soldaten zu verhindern. Jetzt werden sie versuchen, den Fall zu vertuschen und mich zu diffamieren. Sie werden sagen, dass ich ein Problemfall war oder dass ich gar tot bin. Das ist offensichtlich", fügte er weiter hinzu.
Wie die Nachrichtenagentur BelTA berichtete, hat das Staatliche Grenzkomitee mitgeteilt, dass unweit der belarussischen Staatsgrenze ein 25-jähriger polnischer Soldat festgehalten wurde. Emil Czeczko sagte, dass er Militärangehöriger des 11. masurischen Artillerieregiments der 16. pommerschen mechanisierten Division, welche nach Ausrufens des Notstandes zum Schutze der Grenze zu Belarus an die östliche EU-Außengrenze verlegt wurde. Da Emil Czeczko mit der polnischen Migrationspolitik nicht einverstanden ist und die unmenschlichen Behandlungen der Flüchtlinge verurteilt, beantragte er in Belarus politisches Asyl.
Belarus 1: Interview mit dem Soldaten über die Gründe seiner Entscheidung (russ.)
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Comments 1
Haba
Wenn es ihm in Belarus besser gefällt, die ihn aufnehmen, ist ja gut. Zurück in die EU kann er ja als Deserteur nun nicht mehr. Ist in Polen mit Sicherheit strafbar.
Aber es gibt noch genügend andere, die die Außengrenze der EU nun vor unerlaubten Übertritten weiterhin sichern.