Lukaschenko: Weiteres aus dem Interview mit dem Generaldirektor von "Rossija Segodnja"
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Foto: Pixabay (Symbolbild)
Präsidentschaftswahl 2020: Die wichtigste Entscheidung im Leben
Der Belarussische Präsident Alexander Lukaschenko sagte im Interview mit dem Generaldirektor der Internationalen Nachrichtenagentur "Rossija Segodnja" Dmitri Kisseljow, dass die Entscheidung, sich für die Präsidentschaftswahlen im August 2020 zu kandidieren, die wichtigste Entscheidung in seinem politischen Leben gewesen war, wie die Nachrichtenagentur BelTA berichtete.
"Ich war schon bereit, dass die Menschen einen neuen Präsidenten wählen. Ich hätte mich heraushalten können, aber was ich tat, war einfach genial. Vor den Wahlen habe ich öffentlich gesagt: Ich werde mich aufstellen, ich habe keine andere Wahl. Wenn nach den Wahlen plötzlich etwas passiert, sei es Krieg, Putsch oder etwas anderes, und ich war nicht als Kandidat dabei, werdet ihr mir vorwerfen, dass ich ein Feigling bin. Und jetzt, im nach hinein, stellt es sich heraus, dass ich das alles geahnt habe", so der Staatschef.
Warum er doch noch ins Rennen ging, beantwortete A. Lukaschenko mit dem, dass er sein Land verteidigt."Alles, was ich mit meinen Händen kreiert habe, ob gut oder schlecht, habe ich wie mein eigenes Werk verteidigt. Und dann habe ich zuerst im engen und später im erweiterten Kreis zugegeben: die Teilnehme an den Präsidentschaftswahlen 2020 war meine wichtigste Entscheidung im Leben."
Außerdem mache der Staatschef darauf aufmerksam, dass die Wahlen nicht gefälscht wurden. "Ich möchte dieser konkreten Person in die Augen schauen, die behauptet, dass ich die Wahlen gefälscht habe. Aber das haben sehr viele geglaubt. Was soll ich dazu sagen? Ich habe die Präsidentschaftskampagne nicht geführt. Ich habe den Menschen gesagt: Wählt ihr einen neuen Staatschef, werde ich es euch nicht übel nehmen. Die Zeit ist gekommen, neue Politiker müssen dran. Das war so mein Hauptgedanke", so Lukaschenko.
"Es ist gut, dass ich kandidiert habe. Das hat unser Land gerettet. Nicht weil ich Diktator bin", wie er hinzufügte.
Im weiteren Verlauf des Interviews erklärte der Staatschef, warum er sich nicht über seine weiteren Pläne ausbreitet."Ich plane viel, aber ich sage das nicht. Aus demselben Grund wie auch Wladimir Putin. Wenn ich sage, dass ich ab morgen kein Präsident mehr bin, könnt ihr euch vorstellen, was dann passieren wird."
Die größte Leistung als Präsident: Der Aufbau eines souveränen Belarus
"Ich meine das auch als gelernter Historiker: Wir haben zum ersten Mal in unserer Geschichte einen unabhängigen und souveränen Staat Belarus aufgebaut. Dieser Staat ist für die ganze Bevölkerung ein großer Wert. Es gibt national gesinnte Gruppen, die rund 10 bis 12 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Sie haben in dieser Frage ihre Meinung. Noch ein kleiner Teil der Bevölkerung hat eine andere Meinung. Fest steht aber, dass Belarus ein unabhängiger und souveräner Staat ist. Das ist ein Wert", so der Staatschef via BelTA.
Opposition bereitet neue Proteste in Belarus vor
"Sie bereiten sich darauf vor. Vor kurzem habe ich ein Programm zu Gesicht bekommen, gruselig, wild, offensichtlich ein Programm, das eine Finanzierung verlangt. Sie verstehen ja, dass wenn Menschen auf die Straße gehen, dann wollen sie dafür Geld bekommen", wie Lukaschenko sagte.
Die Organisatoren der Proteste sind sogar bereit, die Protestler zum Opfer von Polizeigewalt zu machen, um damit an mehr Finanzierung zu gelangen, wie BelTA berichtete.
Auf der Frage nach dem Programm der radikalen Opposition, erklärte der Staatschef, dass die Proteste in drei Etappen organisiert werden sollen. "Die dritte Etappe sind aktive Straßenaktionen. Die Situation soll explodieren. Das ist ihr Plan", wie der Präsident erklärte.
Ankündigung gemeinsamer Militärübung mit Russland an belarussisch-ukrainischer Grenze
Wie die Nachrichtenagentur BelTA berichtete, werden Belarus und Russland gemeinsam an der belarussisch-ukrainischen Grenze eine Militärübung durchführen. Wie der Belarussische Präsident darauf hin wies, werden seitens der Ukraine Militärübungen mit 10.000 Militärangehörigen an der belarussisch-ukrainischen Grenze durchgeführt. Dabei üben sie unter anderem Szenarien in der Kriegsführung in Wald- und Sumpfgebieten.
"Heute ist bei uns in Belarus eine Südflanke erschienen. Sie ist zu schützen. Das haben wir nicht initiiert. Sollten wir reagieren? Das müssen wir", wie Lukaschenko betonte.
Die belarussisch-russische Übung wird in zwei Phasen erfolgen, wobei die erste in "den kommenden Monaten" erfolgen wird. "Wir arbeiten noch an der Planung, aber wir werden die erste Etappe auf jeden Fall im Winter durchführen. Alles ist dafür bereit. Die da sollten sich also keine Sorgen machen. Solche Übung findet statt. Und wir werden diese Flanke verstärken", so der Präsident.
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